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Montag, 09. September 2013
 

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Geschichte des FC Viktoria München  weiter
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88 Jahre   FC VIKTORIA      1924 - 2012

Hey Mann, echt cool, 88 Jahre soll es unseren Verein schon geben! Das wären ja fast doppelt so viele Jahre, wie mein Alter schon auf dem Buckel hat. 1924, das war ja noch Mittelalter, ich glaub, daß nicht mal einer der Gruftis, die jeden Mittwoch an dem fetten Tisch links hinten im Vereinsheim sitzen schon so alt ist.

So, oder so ähnlich könnte der Kommentar unserer Kids lauten, wenn sie über das Jubiläum des Vereins reden. In der Tat sind 85 Jahre ein stolzes Alter für einen Fußballclub. Anlaß zu feiern, Anlaß zurückzublicken und sich zu erinnern, wir wollen einige Geschichten und Episoden aus dem ereignisreichen Leben des FC Viktoria erzählen lassen, keine lückenlose Chronik, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

So fing es an

Wilhelm Eberhöfer erinnerte sich 1984: „Es war eine schlechte Zeit, nach der Inflation. Die wenigsten hatten Arbeit. Und so trafen sich die jungen Burschen aus dem Angerviertel fast täglich in der Grünanlage am Oberanger. Für die Wirtschaft fehlte ihnen meist das Geld, so vertrieben sie sich ihre Zeit mit ‚wilden‘ Fußballspielen auf der Theresienwiese, die nicht selten hunderte von Zuschauern anlockten.“
Nachdem man aber auf Dauer kein ‚wilder‘ Haufen bleiben wollte, beschlossen sie im Sommer 1924 einen ordentlichen Verein zu gründen. Wilhelm Rudolf wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt und führte den Verein lange Jahre.

"Nachdem wir den Bestimmungen gemäß als Verein etabliert und registriert waren" erinnerte sich 1974 Franz Schleifer, fieberten wir alle dem ersten offiziellen Spiel entgegen. Am 15. August 1924, einem Feiertag, sollte es so weit sein. Aber ganz so einfach war es nicht, wir waren alle nicht mit Reichtum gesegnet und die Spielkleidung kostete damals auch relativ viel Geld. Der Wirt des Gründungslokals ließ sich nicht lumpen und spendierte einen Hunderter. Noch am Vormittag des Spieltages kauften wir uns bei Sport-Werner solche Öffnungszeiten gab es damals - die Trikots. Natürlich mußten es die billigsten sein, schwarz mit roten Aufschlägen. Die dazugehörige weiße Hose konnte jedem einzelnen selbst zugemutet werden. Damit war der Grundstein für die Club-Farben "Schwarz-Rot" gelegt. Wenn wir auch das Spiel gegen die SpVgg Sendling mit 0:2 verloren, tat dies unserer Liebe und Begeisterung keinen Abbruch, der Anfang war gemacht."

„Nach den Heimspielen wurde im 1. Stock des Filserwirtes regelmäßig zum Tanz aufgespielt.“ Erinnerte sich Wilhelm Eberhöfer weiter: “Wilhelm Rudolf spielte Klavier und sein Bruder Ludwig sang dazu. Spät abends machte sich dann die Gesellschaft auf den Weg zur Straßenbahn am Waldfriedhof. Und nicht selten wurde die letzte Bahn versäumt. Dann ging es zu Fuß heim ins Angerviertel. Den gesamten Weg sangen dann die Viktorianer ihr Vereinslied:

Schwarz-Rot sind unsere Farben,
Schwarz-Rot ist unsere Tracht,
Solange drei Mann zusammenstehen,
Viktoria kann nicht untergehn.

In der Vereinssatzung war festgelegt, solange 3 Mitglieder den Club aufrecht-erhalten wollen, kann der Verein nicht aufgelöst werden.“

Natürlich mußte man in der untersten Klasse, in der C-Klasse beginnen, aber bereits nach zwei Jahren war der erste große sportliche Erfolg zu verzeichnen, die Meisterschaft und damit auch der Aufstieg in die B-Klasse. Damit verbunden war auch ein Standortwechsel, von Großhadern wurde das Domizil auf den Sportplatz an der Valleystraße verlegt. Seitdem ist der "Valleyplatz" untrennbar mit der Geschichte des Vereins verbunden.

1936 brach die große Zeit des Vereins an

Beispielhafte Kameradschaft und der sprichwörtlich gewordene Viktoria-Geist waren der Grundstein für den Erfolg. den Aufstieg in die nunmehr zweithöchste Spielklasse, die Bezirksliga. Viktoria wurde einer der kampfstärksten Vereine dieser Liga und die "großen Drei" der Münchner Gauligavertreter. 1860, Wacker und Bayern hatten gegen Vereine der Bezirksliga, wie Hansa, SpVgg Sendling, Bajuwaren, MSV, Alte Heide oder Viktoria keinen Spaziergang vor sich.

Ein weiterer sportlicher Höhepunkt war 1942 das Spiel um die Münchner Stadtmeisterschaft gegen 1860 München. und zwar gegen die fast gleiche Mannschaft. die den FC Schalke 04 im Berliner Olympiastadion mit 2:0 besiegte das Ergebnis blieb wohl auch die Tatsache, daß ohne den etatmäßigen Torwart angetreten werden mußte und Mittelstürmer Georg Hahn wagemutig den Torwartpullover überstreifte. Ein Jahr später fand wohl das kurioseste Spiel der Vereinsgeschichte statt Gegner war der FC Bayern und das Spiel mußte mehrmals wegen Fliegeralarm unterbrochen werden. In einer "alarmfreien“ Minute erzielte Kopp das 3:2 für den FC Bayern. Aber diese unübersehbaren Zeichen der Zeit deuteten mit aller Macht an welche Tribute die Kriegslage auch vom sportlichen Leben fordern würde, denn 1944 mußte der Sportbetrieb eingestellt werden und die große Weltgeschichte hatte für eine schmerzliche Zäsur in unserer Vereinsgeschichte gesorgt.

Nicht nur Fußball – auch der Boxsport wurde erfolgreich betrieben

Es soll gelegentlich vorgekommen sein, daß am Fußballplatz die Fäuste flogen. Das ist aber mit der Überschrift nicht gemeint, bis in die Fünfzigerjahre unterhielt der FC Viktoria eine Boxstaffel.

Die von dem Boxpionier Sepp Wohlschläger gegründete Boxabteilung trat sehr bald ins Rampenlicht dieser Sportart. die neben Technik. Schnelligkeit und Kampfesmut auch die Bereitschaft und Fähigkeit erforderte, Schläge im wahrsten Sinne des Wortes einstecken zu können. Großen Ringschlachten wurden im Seilgeviert des Collosseum geschlagen. Schließlich blieben auch die Erfolge nicht aus, und der Viktorianer Schmidt z. B. wurde 3. deutscher Meister im Federgewicht und so zumindest machte er in Boxsportkreisen den FC Viktoria im damaligen Reichsgebiet bekannt. Die Ereignisse der Kriegsjahre führten aber auch im Boxsport zur Einstellung des Sportbetriebes im Jahre 1944.Der Krieg und seine Folgen hatte. wie so viele andere Vereine auch, den FC Viktoria vor ein Nichts gestellt.

Auch die Boxriege der Viktorianer ging nach dem Krieg sehr bald wieder an den Start. Unter Sepp Wohlschläger und Michael Leppmeier stellte 1949 der Verein mit den Aktiven Bamberger. Zeilhofer und Sedlmeier drei südbayerische Meister. und Bamberger im Fliegengewicht und Sedlmeier im Leichtgewicht schafften sogar den bayerischen Titel. Diese sehr guten Kräfte wurden aber was nicht anders zu erwarten war sehr bald an den Profisport verloren. Auch Ossi Wolf trat ins Profilager über, was eine weitere Schwächung der Viktoriariege zur Folge hatte. Aber der frühere Reichstrainer, Karl Feldhus brachte erneut eine starke Riege auf die Beine. Kämpfer wie Platenka. Waltl, Schmidt und Wittmann holten für Viktoria viele Münchner und oberbayerische Titel. Am 18. 5. 56 holte sich der Viktorianer lwan Pietrov die deutsche Meisterschaft im Schwergewicht gegen Horst Witterstein. Im Jahre 1958 erfolgte der letzte Start der Viktoria-Riege, denn die Zersplitterung im Münchener Amateurboxsport brachte es mit sich, daß die traditionsreiche Boxriege aufgelöst werden mußte.

Doch neues Leben blüht aus den Ruinen

Doch neues Leben erblühte aus den Ruinen und so konnten es auch alle äußeren Widerwärtigkeiten, wie Lebensmittelmangel und Wohnungsnot, nicht verhindern, daß alte und neue Idealisten wieder ans Werk gingen, um den darniederliegenden Sport zu neuen Anfängen zu verhelfen. So fanden sich bereits 1945 im Weinhaus "Kette" in der lckstattstraße, also in unmittelbarer Nachbarschaft des Collosseums, die Viktorianer Saller, Hans Herrler, Fichtner, Pontasch, Kroll, die Gebrüder Kahlhofer und Fritz Berger zusammen. um den Verein neu zu gründen.

Vielleicht war die Wahl des Lokals, das früher von "Spezi“ Schaffer, dem wohl bekanntesten Spieler des FC Wacker, der nicht umsonst den Beinamen "Fußballkönig'. trug. geführt wurde, ein aus der Not geborener Zufall, vielleicht aber im Hinblick auf fußballerische Tradition ein gutes Omen. Fritz Berger wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt und seiner Initiative in Verbindung mit tatkräftiger Unterstützung von Karl Huber Karl Krickl. Ludwig Beer. Hans Herrler und zahlreicher anderer ist es zu verdanken, daß wieder ein fundiertes Vereinsgebilde geschaffen wurde, auf das man in der Zukunft bauen konnte. Es war damals alles andere als leicht. einen Verein ins Leben zu rufen, denn die Militärregierung machte die Lizenzierung von zahlreichen politischen Aufgaben abhängig und auch die Zusammenkünfte im Vereinslokal "Fraunhofer" mußten erst genehmigt werden : eine Prozedur mit Papierkrieg und zahllosen eidesstattlichen Versicherungen über die politische Zuverlässigkeit der Vereinsmitglieder. Der Bombenkrieg war auch am Valleyplatz nicht spurlos vorübergegangen : in zäher Gemeinschaftsarbeit ohne nennenswerte Hilfsmittel wurden Trichter aufgefüllt. Zäune repariert und die Bepflanzung in Ordnung gebracht. So fand auch noch 1945 das erste Spiel gegen den FC Hertha statt, bei dem ganze neun Spieler ein 0:0 retteten. Von einer schmucken. schwarz-roten Spielkleidung konnte natürlich nicht die Rede sein, olive und graue Wehrmachtshemden, Hosen aller Art und museumsreife Stiefel waren die Ausrüstung. Aber was vorhanden war, das war ldealismus, die wesentlichste Grundlage für ein künftiges Gedeihen.

Bereits 1946 wurde auch die neue Jugendabteilung ins Leben gerufen, aus der so talentierte Spieler wie Gerd Siedl und Witsche Hahn hervorgegangen sind. Franz Erl und Hans Herrler hatten die Betreuung der Jugendlichen übernommen. und viele andere Viktorianer hatten Verständnis für den "ewigen" Hunger der Jugendlichen und opferten für sie manche Brot- und Fleischmarken.


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