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Eisschützen feiern große Erfolge!

Man muß schon aus einem besonderen Holz geschnitzt sein, wenn man eine Sportart betreibt, bei der in einer „Tiefkühltruhe“ gespielt wird, an Wettkampftagen etliche Kilometer auf- und abmarschiert und dazu auch noch eine Menge „Irxen-Schmalz“ in den Armen braucht: Das Eisstockschießen.

1961 hat der damalige 2. Vorsitzende des FCV, Karl Huber, mit noch einigen Sportfreunden die Eisschützen­abteilung ins Leben gerufen. Einer der Gründungsmit­glieder der Eisschützen ist heute noch beim FCV aktiv: Xaver Katzenleuchter.

Eigentlich ist jeder Eisstockschütze ein „Extrem-Sportler“. Bei Auswärts-Turnieren müssen sie schon oft um 3.00 Uhr früh aus den Federn, weite Wege bis ins Berchtesgadener Land oder gar in den Bayerischen Wald in Kauf nehmen. Die Turniere beginnen zu einer schier unchristlichen Zeit: 6.00 Uhr!

Dann geht es 6 oder 7 oder mehr Stunden die Eisbahnen rauf und runter, kein Wunder, daß mancher Eisschütze Spinat schiebt. Und nach der Siegerehrung geht es dann wieder abgekämpft nach Hause. Es gibt nichts Schöneres wie den Eissport, oder?

Die neue Abteilung des FCV machte dann auch bald Furore: 1964 bereits wurde der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse, die Süddeutsche Regionalliga, geschafft und 1965 holte sich Xaver Katzenleuchter in Garmisch den Titel eines Bayerischen Meisters im kombinierten Ring- und Stockschießen. Dieses Kunst­stück wiederholte Erwin Stummer im Jahre 1974.

Daß die Männer Wochenende für Wochenende unterwegs sind, wollten sich die Damen nicht mehr länger gefallen lassen. Sie gründeten 1973 eine eigene Damenmannschaft. Und wer meinte, milde lächeln zu müssen, nach dem Motto: das schwache Geschlecht hat bei einem reinen Männersport nichts verloren, sah sich bald eines besseren belehrt. Die Damen reihten Erfolg an Erfolg und stiegen 1982 in Höchstadt in die Bundesliga auf mit der Moarschaft I. Börding, S. Eibl, M. Kopp, A. Schreck.

Aber mit dem Aufstieg in die Bundesliga hatten die Damen ihr Pulver noch lange nicht verschossen: In Regen gewannen sie die Bayerische Meisterschaft, den Bayernpokal. Man kann vergleichsweise sagen, daß die FCV-Damen im Jahre 1982 beim Eisstockschießen in Bayern etwa genauso dominierend waren, wie der FC Bayern heute in der Bundesliga. Das überhaupt erfolgreichste Jahr der Eisschützinnen 1982 wurde dann noch mit einem hervorragenden 6. Platz beim Deutschlandpokal in Donauwörth abgerundet. Hut ab!!

Die Damen gehörten 10 Jahre (!) der Bundesliga an und mußten dann dem Alter Tribut zollen. Die heutige Damenmannschaft steht noch immer im wahrsten Sinne des Wortes ihren Mann.

Auch an den FCV-Eismännern ging die Zeit nicht spurlos vorüber. Nach dem Motto aber: je oller umso doller, mischen sie heute noch bei den Ü60-Turnieren kräftig mit. Kaum ein Jahr, in dem sie nicht aufgestiegen sind oder den Seniorenpokal gewannen. Besonders hervorgehoben werden muß aber der Hattrik beim Bayernpokal Ü60, der Bayerischen Meisterschaft im Eis­schießen. Dieses Kunststück schafften sie 1991, 1992 und 1993. Die beteiligten Eisschützen: R. Diehl, F. Eibl, X. Katzenleuchter, S. Okon, F. Fahrner, L. Zeilbeck.

Die Eisschützen sind zu einem Aushängeschild des FCV geworden. Sie haben nicht nur in München und ganz Bayern, sondern auch in Österreich, der Schweiz und Italien einen guten Ruf. Die Viktorianer sind immer eine gerne gesehene Truppe. Der Obermoar Franz Eibl, hat auch alles fest im Griff. Das Gerücht, daß die Eisschützenabteilung neben der Fußballabteilung ganz eigenständig leben würde, muß widerlegt werden. Der Franz hat sich inzwischen zum Talismann der 1. Mannschaft gemausert. Wenn er da ist, gewinnen die Fußballer - meistens jedenfalls!