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35 Jahre FCV-Gymnastik

„Wos wuisd denn mid a Gymnasdikabteilung, mia san doch a Fuißboivarein, so eine Schnapsidee“, meinte damals - man schrieb das Jahr 1964 - ein Macho vom alten Schlag.

Tatsächlich wurde damals die Sportart Gymnastik noch etwas geringschätzig belächelt. Gymnastik war ein reiner Frauensport und was sollte eine Gymnastikabteilung daher in einem Männer-Sportverein.

Die Emanzipation macht aber auch vor dem FCV nicht halt. Eine handvoll unerschrockener Frauen u.a. Rosi Huber, Marianne Bachfisch, Leiminger Emmi, Gisela Zachmann, Uschi Weigl, Ingrid Weißenberger waren es einfach leid, immer zu Hause zu sitzen. Sie wollten sich sportlich betätigen und hoben 1964 die Gymnastikabteilung aus der Taufe.

Und zu jeder Taufe gehört bekanntlich ein Taufpate. Für diesen sensiblen Job angelte sich unsere FCV-Damenriege Ludwig Baumer, damals noch ein eingefleischter Junggeselle und der Schwarm aller Frauen.

„Der Ludwig war aber alles andere als ein umgänglicher Typ. Er war überhaupt nicht ladylike, im Gegenteil, er hatte eher einen Kasernenton an sich. Er führte also ein strenges Regiment“, erinnert sich Marianne Bachfisch.

Das erste Domizil der neu gegründeten Gymnastikabteilung, der Übungsraum am Pullacher Platz, war nur eine Notlösung. Ludwig Baumer: “Man mußte damals froh sein, daß wir für unsere sportbegeisterten Damen überhaupt ein Dach über den Kopf hatten. Nun, es ging auch ziemlich eng her. Aber die Damen waren immer mit Begeisterung dabei.“

Das hat sich schnell herumgesprochen. 1966 ist die Gymnastikabteilung in die große Halle des Klenze-Gymnasiums umgezogen. 1967 zog es Ludwig Baumer in die Ferne zur Sporthochschule in Köln. Sein Trainingsamt übernahm interimsweise Ludwig Huber, bis 1968 schließlich Hans Jung unser „Vorturner“ wurde und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Hans machte jede Übung konsequent vor und manch junger „Hupfer“ mußte bei anstrengenden Übungen vor der Fitness von Hans kapitulieren.

Die Ski-Gymnastik hat im Laufe der Jahre mehrfach ihr Domizil gewechselt, das Klenze-Gymnasium, die Schule an der Konrad-Celtis-Straße bis es schließlich in die Maria-Probst-Schule umzog. Dort sind unsere sportbegeisterten Gymnastiker noch heute.

Und wieder waren es Frauen, die vor 5 Jahren eine zweite Gymnastikabteilung ins Leben riefen: Die Stretching- und Aerobikfans forderten ihr Recht auf ein eigenes Trainingsprogramm. Um Beate Wiesent scharten sich dann vorwiegend Frauen und ein paar unerschrockene Männer, die dem feministischen Übergewicht tapfer trotzten.

Nach 34 Jahren ist 1998 die Ski-Gymnastik unter Hans Jung sanft entschlafen - mangels Resonanz. Die wenigen Unermüdlichen, zuletzt waren es gerade noch fünf Aufrechte, waren dem harten Training einfach nicht mehr gewachsen, aus Altersgründen. Die meisten plagte das Zipperlein, bei den anderen machten die Knie nicht mehr mit. Schade ist es trotzdem, daß diese traditionsreiche Einrichtung des Vereins nicht stärker in Anspruch genommen wurde, noch dazu, wo das Angebot im Beitritt enthalten war. Wo gibt es das sonst schon?

Bei den Streching- und Aerobikfans ging dann auch nicht mehr viel zusammen. Die Gymnastikabteilung siechte vor sich hin.

Jetzt geht es aber wieder aufwärts. Die Patentin bekam eine neue Vitaminspritze, eine neue Trainerin. Dafür konnte die Wunschkandidatin, Christine Rahm verpflichtet werden. Eine Übungsleiterin, die von ihrem Fach wirklich etwas versteht. Nach den Pfingstferien soll es mit vollem Dampf losgehen, dann können sich die Viktorianer wieder dehnen, strecken, beugen und verrenken.

Gymnastik
(nicht in den Ferien!)
jeden Dienstag um 19.3o Uhr in der Turnhalle
der Maria-Probst-Realschule (Gotzinger Schule),
Eingang Reutberger Straße.

Alle Viktorianer sind herzlich eingeladen.

Gymnastik ist im Beitrag enthalten.